Grüne Fraktion beantragt Kulturprogramm für Ingolstadt
In anderen Großstädten wie München, Nürnberg oder Würzburg gehören sie bereits zur städtischen Kulturförderung: „Artists-in-Residence“-Programme. Die Grüne Fraktion beantragt ein solches nun für Ingolstadt: Drei Mal im Jahr sollen mit unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten Studierende die Möglichkeit bekommen, für einen Monat in Ingolstadt zu leben und zu arbeiten. Das soll nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern interessierten Bürger*innen auch die Möglichkeit bieten, zu festgelegten Zeiten die Atelier- und Probenräume zu besuchen.
Durch den Aufenthalt junger Künstler*innen gibt ihnen die Stadt die Möglichkeit, sich mit der lokalen Kunstszene auszutauschen. Damit soll nicht nur die Bedeutung unserer Stadt für den bundesweiten Kulturbereich gesteigert, sondern auch neue berufliche Perspektiven für die regionalen Künstler*innen geschaffen werden. Ein eigenes „Artits-in-Residence“-Programm für Ingolstadt wäre ein wichtiger Schritt hin zur Kulturstadt.
Hier der Antrag zum Nachlesen:
23. November 2021
„Artists-in-Residence“-Programm für Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
„Artists-in-Residence“-Programme gehören in Großstädten wie München, Nürnberg und Würzburg zur städtischen Kulturförderung. Vor einem Jahr empfahl der Augsburger Kulturbeirat die Einführung eines städtischen „Artist-in-Residence“ – Programms als einen Baustein, um die Stadt zu einer „Kulturmetropole“ weiterzuentwickeln. Im Gegensatz zu den genannten Städten gibt es in Ingolstadt keine künstlerischen Studiengänge bzw. keine künstlerischen Berufsausbildungsstätten. Damit einher geht ein Defizit an künstlerischen Impulsen, Inspiration und Austausch, was nicht durch hochkarätige Kulturveranstaltungen ausgeglichen werden kann. Denn die Besonderheit bei „Artists in Residence“ besteht darin, dass die Künstler*innen für eine gewisse Zeit in der jeweiligen Stadt leben und arbeiten. Bürger*innen können zeitweise an den künstlerischen Entstehungsprozessen teilhaben. Die lokalen Eindrücke spiegeln sich oftmals wider in den vor Ort entstehenden Werken der „Artists in Residence“.
Wir beantragen daher die Einführung eines „Artists-in-Residence“-Programms für Ingolstadt, das sich an Studierende deutscher künstlerischer Hochschulen und Akademien richtet.
Um in Ingolstadt das Fehlen junger Kunststudierender zu kompensieren und zugleich einen Beitrag zur Nachwuchsförderung zu leisten, sollte das Ingolstädter „Artists-in-Residence“-Programm speziell für Studierende und Auszubildende aus den Bereichen Bildende Kunst, Bildhauerei, Medienkunst, Fotografie, Musik (Instrumental- sowie Gesangsstudent*innen), Literatur, Tanz und Schauspiel ausgerichtet sein. Als „Workspace“ für die künstlerischen Gäste wären beispielsweise Räume im neuen Kultur- und Kreativzentrum an der Donaustraße als Ort der Vernetzung zur lokalen Kunst- und Kulturszene denkbar. Für die Musiker*innen beim „Artists-in-Residence“-Programm wären Räume der Städtischen Musikschule oder im Kamerariat geeignet. Die Atelier- und Probenräume sollten zu festgelegten Zeiten offen stehen für interessierte Besucher*innen. Kost und Logie sowie Material der „Artists-in-Residence“-Teilnehmer*innen werden durch die Stadt finanziert. Am Ende des einmonatigen Aufenthalts steht jeweils eine Ausstellung oder Veranstaltung (Lesung, Konzert, Tanz- oder Theateraufführung). Die Übernachtung für die Teilnehmer*innen könnte ebenso wie für Gäste am Stadttheater durch ein Kontingent in dafür durch die Stadt angemieteten Appartements organisiert werden. Das Programm soll drei Mal pro Jahr durchgeführt werden mit jeweils unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten. „Artists in Residence“ können das Gesicht unserer Stadt nachhaltig verändern und dazu beitragen, Ingolstadts Profil als „Kulturstadt“ zu schärfen. Durch die künstlerische Reflektion „von außen“ entstehen neue Impulse für unsere Stadt. Der Aufenthalt junger Künstler*innen aus der bundesweiten künstlerischen Nachwuchsszene in Ingolstadt wird dazu beitragen, dass diese vielleicht auch in der Folgezeit unserer Stadt verbunden bleiben und beispielsweise für Gastausstellungen oder Aufführungen wieder dorthin zurückkehren. Außerdem werden die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen und Eindrücke aus Ingolstadt mitnehmen an ihre Wirkungsstätten, so dass unsere Stadt in der bundesweiten Kulturszene an Bedeutung gewinnt. Optimalerweise findet zwischen den Gästen und den in Ingolstadt lebenden Künstler*innen ein Austausch statt, der die Zeit des Aufenthalts überdauert, was wiederum neue berufliche Perspektiven für die regionale Künstler*innen eröffnen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Krumwiede, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Stephanie Kürten, Dr. Christoph Spaeth, Maria Segerer, Jochen Semle
Neuste Artikel
Forderung nach öffentlicher Distanzierung von Reissmüller aufgrund neuester Erkenntnisse zu seiner NS-Belastung
„Der Beitrag von Thomas Schuler in „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer“ Band 17 für Obb. Nord hat neue Erkenntnisse zur NS-Belastung von Dr. Wilhelm Reissmüller aufgedeckt. Daher stellen die Fraktionen der GRÜNEN, der SPD, UWG, ÖDP und der LINKEN im Ingolstädter Stadtrat diesen Gemeinschaftsantrag: „Öffentliche Distanzierung von Wilhelm Reissmüller – Konsequenzen aus den neuesten Erkenntnissen zu seiner NS-Belastung“
Entwicklung einer „Ingolstadt-App“
Eine zentrale App für Ingolstadt Praktische Software Anwendungen Mobile-Apps sind kleine, praktische Software-Anwendungen, die ursprünglich für Mobiltelefone entwickelt wurden. Der Taschenrechner, der Browser oder der Kalender auf dem Smartphone sind Apps. „Application“ heißt übersetzt „Anwendung“. Apps der Stadt und ihrer Beteiligungsunternehmen Die Stadt Ingolstadt selbst und ihre Beteiligungsunternehmen bieten bereits eine Vielzahl dieser Software-Anwendungen für…
Igel Igelschutz Mähroboter Nachtfahrverbot
Schutz der Igel vor Gefahren durch Mähroboter
Auf der Roten Liste der IUCN wurden Igel kürzlich als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Die Anzahl der Igel ist in Europa und auch Deutschland so stark zurückgegangen, dass Gefahr für die Art besteht. Viele Umstände tragen zu Gefährdung der Igel bei, bei diesem Antrag stehen Mähroboter im Fokus.
Ähnliche Artikel