Aufnahme von Geflüchteten nach Brand in Moria

Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen schreiben Offenen Brief an Oberbürgermeister

Bei dem katastophalen Brand in dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos sind über 12.000 Menschen obdachlos geworden. Schon vorher war das Camp hoffnungslos überfüllt. Jetzt ist die Lage endgültig desaströs geworden.

In einem Offenen Brief wenden sich die beiden Fraktionsvorsitzenden, Barbara Leininger und Christian Höbusch, an den Ingolstädter Oberbürgermeister. Wie schon im Januar plädieren sie erneut dafür, dass sich die Stadt zur Aufnahme von Geflüchteten aus Lesbos bereiterklärt. 

Hier der Offene Brief im Wortlaut:

Ingolstadt, 9. September 2020

Aufnahme von geflüchteten Menschen nach dem Brand in Moria

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Situation der geflüchteten Menschen in Moria auf Lesbos war schon vor Corona menschenunwürdig. Nach dem verheerenden Brand müssen die 12.000 Menschen jetzt sofort evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. In dieser krisenhaften Situation dürfen wir nicht auf die viel diskutierte gesamteuropäische Lösung warten und darauf, dass alle europäischen Staaten gleichermaßen bereit sind zu helfen.

Diese politische Hoffnung hat sich in fünf langen Jahren nicht erfüllt.

Die Aufnahmewilligen in der EU müssen vorangehen, denn schnelle Hilfe ist noch mehr denn je nötig. Eine besonders wichtige Rolle kommt unter den aktuellen Umständen den Kommunen zu, denn dort kommen die Menschen ja schließlich an und dort finden sie schließlich Aufnahme. Es gibt – Gott sei Dank – Kapazitäten und Bereitschaft von Ländern und Kommunen, die unbegleitete Kinder, Jugendliche und Familien aufnehmen können und wollen.

Aufgrund der drängenden Notsituation halten wir es deshalb für besonders wichtig, dass die Stadt Ingolstadt ebenfalls ihre Bereitschaft zur frühestmöglichen Aufnahme einer der Größe unserer Stadt angemessenen Anzahl von Menschen signalisiert.

In diesem Zusammenhang möchten wir auf einen Brief vom 10. März 2020 an den damaligen Oberbürgermeister Dr. Lösel hinweisen, in dem wir um die Ermittlung der Kapazitäten für die Aufnahme von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen in den Jugendhilfeeinrichtungen der Stadt und der freien Träger vor Ort gebeten hatten.

Die Einschätzung dieser Kapazitäten – so sie denn mittlerweile vorliegen – wären in der gegenwärtigen Situation hilfreich bei der ebenfalls zu erwartenden Aufnahme dieser unbegleiteten jungen Menschen.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Leininger und Christian Höbusch 
Fraktionsvorsitzende

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