Der fortschreitende Klimawandel wird immer häufiger zu extremen Wetterereignissen führen. Dazu zählen Starkregen genauso wie Hitzewellen. Insbesondere höhere Temperaturen im Sommer gefährden die Gesundheit der Bevölkerung. Große Hitze tagsüber und Nächte, in denen die Luft nicht richtig abkühlt, können eine große Belastung für den menschlichen Körper darstellen. Betroffen sind vor allem Babys, Kleinkinder und ältere Menschen, aber auch Personen mit Herz- oder Atem-Vorerkankungen sowie solche, die beruflich viel im Freien arbeiten müssen.
Zur Vorbeugung vor gesundheitlichen Problemen gibt es sogenannte Hitzeaktionspläne. Sie enthalten ganz verschiedenartige Maßnahmen, die eine Kommune oder ein Land kurz-, mittel- und langfristig zur Minderung der großen Wärmebelastung insbesondere in den Innenstädten umsetzen kann. Auch die Stadt Ingolstadt hat zum Schutz der Gesundheit ihrer Bevölkerung bereits Pläne erarbeitet mit Maßnahmen zur Abmilderung der Hitzebelastung.
Die Fraktion der Grünen hat nun einen Änderungsantrag eingebracht. Als Ergänzung zum Schwammstadtprinzip in Ingolstadt ist das Ziel, die bereits vorhandenen Pläne schnell umzusetzen.
Hier der Änderungsantrag im Wortlaut:
Ingolstadt, 10. Mai 2022
Kommunaler Hitzeaktionsplan –
Änderungsantrag zu V0175/22 Schwammstadtprinzip in Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir stellen folgenden
Änderungsantrag zu V0175/22:
Ein kommunaler Hitzeaktionsplan für Ingolstadt wird entsprechend den Empfehlungen des LGL (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) unter Federführung des Gesundheitsamtes (Gesundheitsregion plus) zusammen mit dem Stadtplanungsamt und dem Tiefbauamt erarbeitet und bis zum 31. Mai 2023 fertiggestellt. Die Beauftragung eines externen Fachbüros ist nicht notwendig.
Begründung:
Aufgabe eines kommunalen Hitzeaktionsplan ist es, die Bevölkerung bei extremen Hitzeereignissen aufgrund des Klimawandels zu schützen. Das LGL stellt eine Toolbox für kommunale Hitzeaktionspläne frei zu Verfügung. Die Ausarbeitung und Umsetzung müssen auf kommunaler Ebene erfolgen, da die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen sind und diese sich nicht unbedingt auf andere Städte übertragen lassen.
Die Koordinierungsstelle kann bei der „Gesundheitsregion plus“ angesiedelt werden, da hier bereits eine Vernetzung vieler notwendiger Partner stattgefunden hat.
Folgende Maßnahmen neben langfristiger Stadtplanung und Klimaschutz (siehe Klimaschutzkonzept) sind dazu notwendig:
- Einrichtung von „coolen“ Straßen
- Installation von Trinkbrunnen
- freier Zugang oder Schaffung von kühlen Orten
- Hitzepatenschaften
- Nutzung eines Hitzewarnsystems
- Kommunikation und Information an Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen (z.B. Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Schulen, soziale Einrichtungen, u.a.) und an die Bevölkerung mittels Informationsmaterials, Print- und elektronischen Medien.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Spaeth
Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Stephanie Kürten, Maria Segerer, Jochen Semle
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