Die Corona-Pandemie ist nicht nur eine Zumutung. Je länger sie dauert, desto mehr Bürgerinnen und Bürger gibt es, die dadurch in wirtschaftliche Nöte gestürzt werden. Zwar gibt es gute staatliche Hilfen, doch manchmal reichen sie nicht, kommen zu spät oder decken nicht alle Fälle ab.
Die Stadtratsfraktion der Grünen hat sich nun in einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister, die 3. Bürgermeisterin und den Sozialreferenten gewendet mit dem Vorschlag, die Einrichtung eines auf privaten Spenden basierenden Corona-Nothilfefonds für Ingolstadt anzustoßen und koordinierend tätig zu werden.
Die Stadtratsfraktion der Grünen möchte mit diesem Offenen Brief den Initialimpuls geben, um Corona-Hilfen schnell, unbürokratisch und niederschwellig leisten zu können. Wir bitten die Stadtgesellschaft, solidarisch mitzumachen und damit ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.
Hier der Offene Brief im Wortlaut:
Ingolstadt, 30. März 2021
Offener Brief: Corona-Nothilfefonds für Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lieber Christian,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Petra,
sehr geehrter Herr Referent Fischer, lieber Isfried,
der Landkreis München hat kürzlich mit zahlreichen Wohlfahrtsverbänden einen spendenbasierten Corona-Nothilfefonds eingerichtet. Denn – so sieht es auch der Landkreis München – je länger die Pandemie andauert, desto mehr Menschen geraten in Not. Viele Menschen sind mittlerweile in existenziellen Schwierigkeiten, auch wenn der Bund und der Freistaat zahlreiche Gesetzesänderungen und Hilfsprogramme zur Abhilfe auf den Weg gebracht haben und die Sozialgesetze natürlich auch Unterstützungsmöglichkeiten anbieten. Solche Hilfen sind aber einerseits mit bürokratischem Aufwand verbunden und dauern andererseits in ihrer Auszahlung, das zeigen zahlreiche Beispiele, oft viel zu lange.
Nachdem wir unmittelbare finanzielle Hilfe aus rechtlichen Gründen aus dem Stadthaushalt nicht leisten können, regen wir zeitnah die Einrichtung eines spendenbasierten Nothilfefonds auch für Ingolstadt an.
Dieser soll sich aus Zuwendungen von Privatpersonen und Firmen, die von der Corona-Pandemie nicht oder nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, speisen. Verwaltet und bewirtschaftet werden soll der Fonds von den Wohlfahrtsverbänden und unseren Nachbarschaftshilfen, denn diese können unbürokratisch Hilfe leisten und haben große Erfahrungen darin. Solch unbürokratische Hilfe kann beispielsweise die Begleichung unaufschiebbarer Zahlungen sein, wie etwa ausstehende Wohnnebenkosten, die zu einer Kündigung führen könnten.
Wir bitten, aus der Stadtverwaltung heraus initiierend, koordinierend und vernetzend zur Einrichtung eines Corona-Nothilfefonds auch in Ingolstadt tätig zu werden. Die zuständigen Stellen des Landkreises München sind sicherlich in Detail- und Ausführungsfragen gerne zur Auskunft bereit.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Agnes Krumwiede, Stephanie Kürten, Maria Segerer, Jochen Semle, Dr. Christoph Spaeth
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