Die Sammlung Bäumler enthält bedeutende Werke französischer und deutscher Maler, darunter Renoir, Monet, Gaugin und Picasso, aber auch Spitzweg, Liebermann oder Corinth. Eine Präsentation der Sammlung des ehemaligen Ingolstädter Fabrikanten hier in Ingolstadt wäre nur folgerichtig gewesen. Stattdessen ist die Sammlung seit dem Frühjahr in Hohenems in Österreich zu besichtigen.
Eine Aufstellung in Ingolstadt ist also nicht zustande gekommen. Aber was waren die Gründe dafür? War es, wie Bäumler verlauten ließ, mangelndes Interesse seitens der Stadt? Oder lagen die Verhandlungspositionen zu weit auseinander? Haben sich beide Seiten überhaupt ernsthaft um einen Konsens bemüht?
Es ist sehr zu bedauern, dass es offenbar nicht gelungen ist, eine so hochkarätige Sammlung hier in Ingolstadt zu halten. Sie wäre eine weitere attraktive Anlaufstelle für Kunstinteressierte in Ingolstadt gewesen.
In einem Schreiben an den Oberbürgermeister und den Kulturreferenten erbitten die Grünen Aufklärung darüber, wie die Verhandlungen abgelaufen sind und was die Gründe dafür waren, warum eine Übernahme und Aufstellung der Sammlung in Ingolstadt gescheitert ist, und ob dieses Scheitern als endgültig zu betrachten ist.
Hier das Schreiben im Wortlaut:
Ingolstadt, 16. September 2019
Sammlung Bäumler: Information und Perspektiven
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Engert,
Berichte in den lokalen Medien über das Schicksal der Bäumler-Sammlung sind zuletzt auf großes Interesse in der Ingolstädter Bürgerschaft gestoßen. Der Sammlungsbestand spricht offensichtlich den Geschmack von vielen Kunstinteressierten an, umfasst er doch bedeutende Werke des französischen Impressionismus und Expressionismus sowie des deutschen Impressionismus. Anlässlich der Eröffnung des Museums in Niederösterreich im letzten Mai wurde immer wieder die Frage laut, warum die durchaus namhafte Sammlung des Ingolstädter Fabrikanten Bäumler nicht in Ingolstadt ihren Platz gefunden hat. Häufig wurde in diesem Zusammenhang von einer „verpassten Chance für Ingolstadt“ gesprochen.
Zwar liegt eine Reaktion von Ihnen, sehr geehrter Herr Engert, in den Medien vor, aber zum Verlauf der Gespräche zwischen Stadt und Herrn Bäumler über eine eventuelle Präsentation der Sammlung in Ingolstadt und die Gründe, warum diese Idee gescheitert ist, sollte im zuständigen Kulturausschuss berichtet werden.
Der Eindruck, die Stadt habe kein Interesse an der Bäumler-Sammlung gezeigt, weil man sich auf die Konkrete Kunst konzentrieren wollte, soll nicht im Raum stehen bleiben. Die verschiedenen Kunstrichtungen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, wenn man eine Großstadt auch im Bereich Kunst in einer gewissen Breite aufgestellt sehen möchte.
Wie kürzlich in dem Brief von Herrn Kaiser an die Stadt angedeutet, erfüllt das neue Museum in Österreich nicht die hohen Erwartungen, die sich mit der Qualität der Sammlung verbinden. Seinen dringenden Appell, den Dialog mit der Familie Bäumler wieder aufzunehmen, möchten wir unterstreichen.
Wir beantragen daher, im Kulturausschuss über die vergangenen Gespräche, gegenseitige Vorstellungen und Forderungen zu berichten und die Gründe, warum die Sammlung nicht in Ingolstadt gehalten werden konnte, darzulegen.
Des Weiteren bitten wir auszuloten, ob die Familie Bäumler bereit wäre, die Gespräche wieder aufzunehmen, um in der Zukunft wenigstens Teile der Sammlung in geeigneter Form hier in Ingolstadt sehen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Leininger
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