Corona-Schnelltests sind für Kinder eine Herausforderung: Wer möchte schon gerne ein Wattestäbchen in Nase oder Rachen bekommen? Um trotzdem möglichst breit testen zu können und damit Risikogruppen unter den Kindern und deren Familien so gut wie möglich zu schützen, soll Ingolstadt auf Spucktests setzen. Diese lassen sich bei Kindern einfacher und schmerzfreier durchführen und sollen dazu beitragen, die allgemeine Bereitschaft, die Kinder testen zu lassen, steigern.
Für die Testungen soll die Verwaltung ein flächendeckendes Konzept aufstellen und ausreichend Spucktests beschaffen. Zudem möchten wir prüfen lassen, inwieweit die Schaffung zusätzlicher dezentraler Anlaufstellen in der Nähe von Schulen umgesetzt werden kann, die die Testungen durchführen.
Hier der Antrag im Worrtlaut:
18. März 2021
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
seit 15.03.2021 gelten Inzidenzregelungen, die einen vollen bzw. eingeschränkten Regelbetrieb in Kindertagesstätten, heilpädagogischen Tagesstätten, weiteren schulvorbereitenden Einrichtungen und Grundschulen zulassen. Damit verbunden ist die bayernweite Regelung, dass Kinder und Mitarbeiter*innen mit Erkältungsanzeichen für den Besuch der Einrichtungen einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.
Für Familien mit Kindern stellt diese Öffnung trotz der Sorge vor einer möglichen Ansteckung ihrer Kinder, insbesondere bei Kindern mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, eine enorme Entlastung im Alltag dar.
Um eine hohe Akzeptanz und Inanspruchnahme bei den Zielgruppen zu erreichen, bedarf es einer pragmatischen und unkomplizierten Lösung. Dies betrifft auch die Art der Tests.
Bei Kindern lässt sich ein Speicheltest einfacher und vor allem schmerzfreier durchzuführen als ein Abstrich mit Wattestäbchen in Nase oder Rachen.
Wir stellen daher folgenden Antrag:
- Das Gesundheitsamt der Stadt Ingolstadt entwickelt ein Konzept für eine flächendeckende und systematische, regelmäßige Testung der betreffenden Zielgruppen.
- Die Stadt Ingolstadt beschafft ausreichend Spucktests zum Einsatz in Kindertagesstätten, Grundschulen und Förderzentren, die nach entsprechender Einweisung vom Personal durchgeführt werden können.
- Alternativ wird die Schaffung zusätzlicher dezentraler Anlaufstellen geprüft, z.B. in der Nähe von Schulen und/oder Einrichtungen, in denen innerhalb festgelegter Zeitfenster (z.B. von 8.00 bis 10:00 Uhr) eine Testung zeitnah durchgeführt werden kann.
Diese Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen stellen eine weitere Herausforderung in der ohnehin schon sehr angespannten Situation dar. Es werden zudem weitere Ressourcen gebunden. Dennoch sind die Maßnahmen ein wichtiger Beitrag zur Überwindung der Pandemie. Sie ermöglichen den Betroffenen eine Rückkehr in einen einigermaßen geregelten Alltag und tragen gleichzeitig dazu bei, das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Segerer, Dr. Christoph Spaeth, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Stephanie Kürten, Agnes Krumwiede, Jochen Semle
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