Inklusiv und barrierefrei – Fraktion beantragt Einbau besonderer Spielgeräte auf vorhandenen und neuen Spielplätzen
In Ingolstadt gibt es leider nur wenige Möglichkeiten, dass Kinder mit und ohne Behinderung problemlos zusammen spielen können. Dabei sind es gerade die Kinder, die ohne Berührungsängste aufeinander zugehen. Der Grundstein für die Inklusion wird also schon in diesem frühen Alter gelegt.
Im Hinblick auf eine spätere vorurteilsfreie Begegnung wäre es gut, wenn genau solche Zusammentreffen unterstützt würden. Ein buchstäblich naheliegender und ganz wesentlicher Ort dafür ist der Spielplatz, der von vielen Familien mit kleineren Kindern oft und gerne benützt wird.
Deshalb hat die Fraktion heute beantragt, beim Bau neuer Spielplätze und bei der Modernisierung bestehender Anlagen die Zugänge barrierefrei zu gestalten und inklusiv nutzbare Spielgeräte zu berücksichtigen.
Hier der Antrag im Wortlaut:
Ingolstadt, 1. Februar 2022
Inklusive und barrierefreie Spielplätze
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Inklusion kann nicht früh genug beginnen. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder unkompliziert und ohne Berührungsängste auf Gleichaltrige mit Behinderung zugehen und Barrieren und Vorurteile so gar nicht erst entstehen können. Spielplätze sind wichtige niedrigschwellige Begegnungsorte. Sie werden von zahlreichen Familien mit Kindern regelmäßig und intensiv genutzt. Dabei sind Familien mit behinderten Kindern häufig ausgeschlossen, weil es in ihrem Sozialraum oder im weiteren Umfeld keine entsprechenden Angebote gibt. Auch in Ingolstadt gibt es nur wenige inklusive Spielräume, die Kindern mit und ohne Behinderung gemeinsame Spiel- und Freizeiterlebnisse ermöglichen.
Wir stellen folgenden
Antrag:
- In Absprache mit dem Investor im geplanten Wohngebiet INquartier wird eine der im Rahmenplan vorgesehenen Spielflächen als vollständig inklusiver Spielplatz an zentraler Stelle errichtet. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten (z.B. Aktion Mensch, Rewe) bestehen und diese entsprechend in Anspruch zu nehmen.
- Sowohl für Neuanlagen als auch für die Sanierung von bereits vorhandenen Spielplätzen (s. dazu auch V0240/15) werden Leitlinien zu einer inklusiven Gestaltung entwickelt (Schaffung barrierefreier Zugänge, Verwendung von rollstuhlgeeigneten Untergrundmaterialien, Auswahl inklusiv nutzbarer Spielgeräte usw.) und diese konsequent umgesetzt.
- Die Mitglieder der Bezirksausschüsse werden über die Möglichkeiten der Gestaltung inklusiver Spielplätze informiert und dazu aufgerufen, ggf. Mittel des Bürgerhaushaltes für die Anschaffung besonderer Spielgeräte bereitzustellen.
Begründung:
Spielen soll für die Kinder selbstbestimmt sein und freie Spielerlebnisse ermöglichen. Jedes Kind soll – unabhängig von einer Behinderung – entscheiden können, wie es vorhandene Spielgeräte nutzt und in sein Spiel einbaut. Unsere Spielplätze sollen so gestaltet sein, dass sie allen Kindern vielfältige Spiel-, Sport- und Handlungsmöglichkeiten bieten und sie von ihnen entsprechend ihrer Möglichkeiten und Vorlieben genutzt werden können. Wichtig ist daher, dass Spielgeräte zur Verfügung stehen, die für alle Kinder interessant und attraktiv sind, auch wenn nicht jedes Spielgerät für jedes Kind geeignet ist.
Ein vollständig inklusiver Spielplatz (z.B. https://www.regensburg.de/regensburg-507/nah-dran/erster-inklusionsspielplatz) kann sich zu einem attraktiven Treffpunkt für alle Familien mit Kindern entwickeln, bei dem gemeinsames Spielen und Erleben im Sinne von Inklusion gefördert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Maria Segerer
Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Stephanie Kürten, Jochen Semle, Dr. Christoph Spaeth
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