Die Grüne Fraktion möchte den Neubau der Gabelsbergerstraße im Ingolstädter Nordwesten nutzen, um ein Modellprojekt für alle künftigen Straßenneubauten und -sanierungen zu schaffen. Jutta Materna, stellvertretende Vorsitzende des zuständigen Bezirksausschusses Nordwest, ist von der Idee überzeugt: „Durch eine vorausschauende Gestaltung unserer Verkehrswege können wir den steigenden Temperaturen entgegenwirken, alternative Fortbewegungsmittel fördern und die Verkehrslast für die Menschen vor Ort verringern.“
Bäume sollen bei der Neugestaltung eine zweifache Rolle spielen: Sie spenden Schatten und verhindern damit, dass die Straße im Sommer als Hitzespeicher wirkt. Versorgt werden sie nach den Plänen der Fraktion direkt vom Regenwasser nach dem Prinzip der Schwamm-Stadt, so dass die Kanalisation bei Starkregen wesentlich weniger belastet wird. Die Straße soll so gestaltet werden, dass Radfahrende gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen können und die Parkplätze nur noch von den Anwohner*innen genutzt werden. Damit sind die Maßnahmen ökologisch wertvoll und steigern die Lebensqualität deutlich.
Hier der Antrag der Fraktion im Wortlaut:
Ingolstadt, 15. September 2021
Neubau der Gabelsbergerstraße
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die GRÜNEN-FRAKTION beantragt den Neubau der Gabelsbergerstraße zukunftsorientiert und nachhaltig zu planen. Dies beinhaltet:
1. die Beschattung der Straße durch ausreichend Bäume.
2. Das Regenwasser der Straße soll entsprechend die Bäume versorgen und die Kanalisation entlasten (Schwamm-Stadt)
3. Die Straße ist so zu gestalten, dass Radfahrer als gleichwertige Verkehrsteilnehmer eingebunden werden.
4. Parkplätze sind ausschließlich für Anwohner in begrenzter Zahl zur Verfügung zu stellen.
5. Diese Maßnahmen sollen in Zukunft für alle Straßenneubauten und -sanierungen gelten.
Begründung:
Durch den Klimawandel ist es notwendig, die Städte klimaresistent zu gestalten. Dies ist jetzt notwendig und nicht erst in einigen Jahren. Somit sollte jeder notwendige Straßenneubau genutzt werden. Straßen sind ein großer Hitzespeicher und eine zusätzliche Heizung im Sommer für die Stadt. Durch schattenspendende Bäume kann dies abgefedert werden, die Bäume helfen zusätzlich bei Starkregenereignissen, den Druck aus der Kanalisation zu nehmen.
Die Gabelsbergerstraße kann von Radfahrern parallel zur Richard-Wagner-Straße / Nördliche Ringstraße genutzt werden, ohne dass man den Verkehrsbelastungen ausgesetzt ist.
Durch das eingeschränkte Parken wird der Parksuchverkehr reduziert, eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen führt langfristig dazu, dass Bürger auf alternative emissionsfreie Verkehrsmittel umsteigen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Spaeth, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Maria Segerer, Jochen Semle, Stephanie Kürten
Neuste Artikel
Keine Zusammenarbeit mit Rechtsextremen in Ingolstadt
Södersche „Brandmauer“ von der CSU leichtfertig durchbrochen Erklärung zum SZ-Artikel „Ignorieren oder kooperieren?“ vom 27.7.2023 Die Stadtratsfraktion der Grünen ist sehr verwundert und verärgert über die Äußerungen des CSU-Fraktionsvorsitzenden im Ingolstädter Stadtrat. Fraktionsvorsitzende Barbara Leininger von Bündnis 90/DieGrünen: „Die Äußerungen des Kollegen Wöhrl haben die Södersche „Brandmauer“ in Ingolstadt eingerissen. Der Vorsitzende der CSU Fraktion…
Richtlinien für die Bezirksausschüsse ändern
Jeder der 12 Bezirksausschüsse in Ingolstadt hat ein Budget, das – im Rahmen der gültigen Richtlinien – in eigener Verantwortung verwaltet und ausgegeben werden kann. Deutlich mehr als die Hälfte der Maßnahmen betrifft die Gestaltung des öffentlichen Raums und hier sehr oft Arbeiten, die dann vom Gartenamt ausgeführt werden. Nicht in den Richtlinien vorgesehen ist…
Ehrung für Hugo Höllenreiner – bald auch in Ingolstadt!
In einem aktuellen gemeinsamen Antrag fordern die Ingolstädter Stadtratsgruppe der Linken und die Stadtratsfraktion der Grünen, die nächste neue Straße – beispielsweise im IN-Quartier – nach Hugo Höllenreiner zu benennen. Zudem beantragen sie, vor Ort eine Gedenktafel anzubringen, welche an das Schicksal von Hugo Höllenreiner und seiner Familie sowie an den nationalsozialistischen Völkermord an Sinti…
Ähnliche Artikel