Schaffung weiterer Erholungsbereiche und Freizeitflächen im Bezirk Nordost von Grüner Fraktion gewünscht
Der Nordosten gehört zu den am dichtesten besiedelten Stadtbezirken in Ingolstadt. Angesichts des Bevölkerungswachstums und bevorstehender größerer wie auch zu erwartender kleinerer Bauvorhaben wird es absehbar zu einer weiteren baulichen Nachverdichtung kommen.
Die Naherholungs- und Freizeitflächen haben mit dieser Entwicklung jedoch nicht Schritt gehalten. Bis auf das Gelände am nördlichen Donauufer sind die bestehenden Bereiche entweder nicht gut zugänglich oder schlicht nicht groß genug für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, wie immer wieder aufbrechende Konflikte rund um die Nutzung zeigen.
Um mehr Erholungs- und Freizeitflächen für Bevölkerung im Nordosten zu schaffen, hat die Grüne Stadtratsfraktion heute beantragt zu prüfen, wo weitere Erholungsbereiche in diesem Stadtbezirk neu geschaffen werden können.
Hier der Antrag im Wortlaut:
Ingolstadt, 16. Juli 2024
Flächen für Erholung und Freizeit im Bezirk Nordost, kleinräumige Verbindungen an den Bezirksgrenzen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie die Zahlen z.B. im Zwischenbericht zum ISEK oder bei der Kommission zur Entwicklung des Konradviertels belegen, ist der Bezirk Nordost stark von Bevölkerungswachstum und baulicher Nachverdichtung betroffen. Nicht nur durch die Bebauung des Rietergeländes wird sich diese auch in den weiteren Jahren so fortsetzen.
Demgegenüber werden im Nordosten Erholungsbereiche und Freizeitflächen nicht im notwendigen Maß entwickelt. Neben der Kommune können auch Privateigentümer von Grundstücken angeregt und unterstützt werden, ebenfalls hier tätig zu werden.
Darüber hinaus ist der Bezirk Nordost auf allen Seiten begrenzt von Barrieren, die nicht überquert werden können (Donau, Bahnlinien, Mailinger Bach, Fernwärmeleitung, Autobahn). Gerade für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen fehlen Querungsmöglichkeiten im Nahbereich.
Deshalb stellt die Stadtratsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen folgenden
Antrag:
- Die Stadtverwaltung prüft, wo im Bezirk Nordost weitere öffentliche Erholungsbereiche und Freizeitflächen geschaffen werden können.
- Die Stadtverwaltung prüft, wo auch private Eigentümer von Grundstücken angeregt und unterstützt werden können, ebenfalls Erholungsflächen zu schaffen.
- Die Stadtverwaltung prüft des Weiteren Zugangsmöglichkeiten speziell für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zum Bezirk Nordost.
Begründung
Die dichte Besiedelung des Bezirks Nordost kann mit Zahlen belegt werden. Eine weitere Verdichtung ist zu erwarten (Rietergelände, Nachverdichtung auf Grundstücken). Daher ist die Erweiterung von Erholungs- und Freizeitflächen äußerst wichtig. Schon jetzt sind diese Flächen im Bezirk begrenzt und überlastet. Im Zwischenbericht zum ISEK 2040+ hat die Stadtverwaltung dies für den westlichen Bereich des Bezirkes ebenfalls dokumentiert (S. 67). Der gesamte Bezirk ist auch als Hitzeinsel ausgewiesen (S. 63).
Im Norden des Bezirks befindet sich der Augrabenpark, der aber nur einen einzigen Zugang zum Bezirk nach Süden aufweist mit der Bahnbrücke am Peter-Paul-Weg. Die Zugänge über die Straßen Unterhaunstädter Weg und Beilngrieser Straße sind für Fußgänger*innen und Radler*innen mit großen Umwegen verbunden.
In der Mitte des Bezirks ist der Naherholungsbereich im Nordpark an der Hebbelstraße schon jetzt überlastet, wie die Konflikte um Nutzung und Verschmutzung zeigen. Die Verlängerung des Nordparks mit der Entwicklung des Rietergeländes schafft durch die gleichzeitig sehr hohe Wohnungsdichte keine weitere Entlastung. Die kommunale Grünfläche an der Lessingstraße ist nicht zur öffentlichen Nutzung entwickelt. Im Park am Körnerplatz treten ebenfalls immer wieder Konflikte wegen unterschiedlicher Nutzung auf (Fußball spielende Kinder, Jugendliche auf dem Kinderspielplatz).
Der südliche Bereich des Bezirks hat durch das Gelände am Donauufer einen attraktiven Freizeit- und Erholungsbereich. Zugang zu einer Wasserfläche/Wasserbereich gibt es aber nicht, das Betreten der Donau ist untersagt. Schon lange besteht für den gesamten Bezirk der Bedarf, den Steg unter der Autobahnbrücke barrierefrei für alle Fußgänger*innen und Radfahrer*innen benutzbar zu gestalten.
Folgende Flächen sollen in die Überlegungen zur Erweiterung der Erholungs- und Freizeitflächen im Bezirk Nordost einbezogen werden:
– Ausweitung des Augrabenparks bis zur Beilngrieser Straße,
– kommunale Grünfläche an der Lessingstraße,
– Grünzug am ehemaligen Bahngleis an der Schollstraße,
– Gelände südlich des Wasserwerks,
– Grünzug zwischen Bezirkssportanlage Nordost und Autobahn,
– Gelände der geplanten Mittelschule an der H.-P.-Müller-Straße.
Einbezogen in die Überlegungen zur Schaffung von weiteren Zugängen zum Bezirk sollen:
– der barrierefreie Ausbau des Stegs unter der Autobahn,
– ein Steg über den Mailinger Bach direkt neben dem Gelände des Wasserwerks als Zugang zum Augrabenpark,
– Zugang zum Augrabenpark von der Beilngrieser Straße,
– die Sicherung der Unterquerung der Autobahn an der Fort-Wrede-Straße auch für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen,
– die Verlängerung des öffentlichen Wegs nach der Bahnunterquerung an der östlichen Ringstraße durch das Gelände der THI für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.
Einbezogen in die Anregungen und Unterstützung von privaten Grundstückseigentümern und Baugesellschaften kann z.B. das St.-Gundekar-Werk, das mehrere Wohnanlagen im Bezirk Nordost betreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Semle
Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Stephanie Kürten, Maria Segerer, Dr. Christoph Spaeth
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