Naturmonument Donauauwald – jetzt Chance nutzen und Initiative ergreifen

Der Donauauwald bei Ingolstadt-Neuburg könnte ein nationales Naturmonument werden. Diese Chance hat zumindest Ministerpräsident Markus Söder heute für die Donauregion Neuburg-Ingolstadt in Aussicht gestellt. Er spricht von etwa 2000 Hektar.

Das wäre zwar kein dritter Nationalpark, dieser scheint in weite Ferne gerückt. Doch als Naturmonument bekäme der Auwald den gleichen Status wie ein Naturschutzgebiet. Ihren Titel erhalten Naturmonumente wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit.

Die Stadtratsfraktion der GRÜNEN hat sich umgehend mit einem Brief an den Ingolstädter Oberbürgermeister gewandt. Sie will schnelle positive Signale aus Ingolstadt an den Ministerpräsidenten senden und schlagen für die nächste Stadtratssitzung eine Resolution vor, in welcher der Stadtrat die Idee begrüßt und Unterstützung signalisiert.

Die Stadtspitze muss jetzt zeigen, dass sie interessiert ist, und nicht wieder wie beim Thema Nationalpark so ein zögerliches Verhalten an den Tag lagen, das die GRÜNEN seinerzeit deutlich kritisiert hatten. Und natürlich wollen wir auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort begeistern. Deshalb der Appell an den OB: Nicht wieder abwarten, sondern dieses Mal die Chance Mal ergreifen, aktiv werden und die Bürger*innen dabei mitnehmen.

Hier das Schreiben an den Oberbürgermeister im Wortlaut:

Ingolstadt, 11. Juli 2019

Naturmonument Donauauwald Ingolstadt-Neuburg
Information des Stadtrates und Vorschlag einer Resolution

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat heute über die Medien informiert, dass die Donauauen bei Neuburg und Ingolstadt zu einem „Naturmonument“ erklärt werden könnten.

So ist zu lesen (SZ vom 11. Juli 2019) „man lege besonderes Augenmerk auf die für Hochwasserschutz wichtigen Auenwälder. 2000 Hektar sollen in Neuburg bei Ingolstadt als ´Naturmonument´ ausgewiesen werden – nicht zu verwechseln mit einem dritten Nationalpark. Den soll es weiter nicht geben.“

Wir möchten Sie bitten, zu diesem Vorschlag „Naturmonument Donauauwald“ im Stadtrat am 25. Juli zu berichten. Nationale Naturmonumente sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete und genießen den gleichen Status wie Naturschutzgebiete. Ihren Titel erhalten sie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit. Aus dem Schutzstatus ergeben sich zudem Möglichkeiten für Naturerlebniszentren, die das Gebiet nicht nur verwalten, sondern auch Ziele für die Umweltbildung und den sanften Tourismus sein können. Das würden wir für unsere Stadt Ingolstadt als einen Gewinn und eine Chance sehen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, als vor kurzem die Diskussion darüber geführt wurde, ob es im Donauauwald bei Neuburg-Ingolstadt einen dritten Nationalpark geben könne, haben wir gerade von grüner Seite bedauert und kritisiert, dass die Stadt Ingolstadt sich kaum dazu geäußert hatte. Chancen für unsere Stadt, für Natur, Umweltbildung und Naherholung sehen wir auch in einem Naturmonument. Es kommt bei der Ausweisung dieses Schutzgebietes sicher auch darauf an, welche Bereiche dort mit einfließen können. Und natürlich haben wir großes Interesse daran, wenn nicht Nationalpark, dann doch gerne die Stadt mit Naturmonument Donauauwald zu werden. Die Bürger*innen und Bürger müssen auch in diesem Fall informiert und beteiligt werden und es ist ein detaillierter Verfahrensweg notwendig. Darüber sollten wir uns beraten und über die Veränderungen und Chancen, die sich ggf. daraus ergeben können.

Wir möchten auf diesem Weg auch vorschlagen, im Stadtrat eine Resolution Naturmonument Donauauwald zu beschließen, mit dem der ganze Stadtrat die Idee des Ministerpräsidenten begrüßt, sich für ein solches Schutzgebiet ausspricht und seine Unterstützung signalisiert. Dafür bitten wir Sie um Unterstützung der Verwaltung um eine solche Resolution für den 25. Juli noch vorzubereiten.

Mit freundlichen GrüßenPetra Kleine (Fraktionsvorsitzende), Barbara Leininger, Christian Höbusch, Dr. Christoph Lauer

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