Im Stadtentwicklungsausschuss (PLA) wird heute ein weiteres Mal die 4. Donauquerung durch den Auwald vorangetrieben. Nach dem Willen der FW, der FDP und Teilen der CSU sollen weitere vorbereitende Untersuchungen beschlossen werden, als ob Kosten keine Rolle spielten und es keine möglichen Alternativen gäbe.
Die GRÜNEN werden die Verwaltungsvorlage zur 4. Donauquerung ablehnen. Die Trasse durch den Auwald ist eine unzeitgemäße Naturzerstörung und eine große Geldvernichtung. Auch gibt der bayerische Verkehrsminister auf eine Anfrage der Ingolstädter Grünen zu bedenken, dass die Umsetzung eines solchen Projektes in einem geschützten Fauna-Flora-Habitat nicht so einfach umzusetzen ist. In einem solchen Gebiet gelten sehr strenge Auflagen.
Im Vorfeld der heutigen PLA-Sitzung hat die Grüne Fraktion ihrem Unmut in einer Pressemitteilung Luft gemacht. Hier die Pressemitteilung im Wortlaut:
Nicht mit dem Bagger durch den Auwald!
Donauquerung durch den Auwald unzeitgemäße Naturzerstörung und Geldvernichtung
Verwaltungsvorlage zur 4. Donauquerung wird abgelehnt
Im Stadtentwicklungsausschuss wird heute ein weiteres Mal die 4. Donauquerung durch den Auwald vorangetrieben. Während der bayerische Ministerpräsident den Auwald erst als Nationalpark und jetzt als Naturmonument sieht, sind die Lokalpolitiker von FW, FDP und großen Teilen der CSU weiterhin damit beschäftigt, eine 4. Donauquerung durch das Flora-Fauna-Schutzgebiet zu treiben.
„Als ob es kein Morgen gäbe! Oder geben soll? Haben die nicht die Jugend gehört, die ihre Zukunft einfordert – und ja, das hat auch mit Wald, Klima und einer anderen Verkehrspolitik zu tun“ kritisiert Fraktionsvorsitzende Petra Kleine diese unerklärliche Ignoranz. Jetzt soll – wieder kostenträchtig – ein faunistisches Gutachten erstellt werden. Die GRÜNE Fraktion wird weitere vorbereitende Untersuchungen, wie sie im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen werden sollen, ablehnen.
„Hunderte von Millionen Euro würde eine weitere Donauquerung kosten. Geld, das im besten Fall die Verkehrsprobleme vom einen Teil Ingolstadts in einen anderen verschiebt. Besser wäre das Geld angelegt in mehr Radlbrücken und Fußgängerbrücken. Dazu einen wirklich großstädtischen ÖPNV mit mehr Fahrten und mehr Verbindungen. So geht Klimaschutz auf lokaler Ebene“ meint dazu Stadtrat Christoph Lauer und sähe die städtischen Ressourcen lieber in einem zukunftsfähigen Mobilitätskonzept, das Alternativen zum Straßenbau aufzeigt und den AUDI-Bahnhalt offensiv nutzt.
Kleine und Lauer weisen zudem darauf hin, dass der Auwald FFH-Schutzgebiet ist und hier sehr strenge Anforderungen gelten, insbesondere muss der Nachweis erbracht werden, dass die Verkehre anders nicht zu bewältigen sind und es „zumutbare Alternativen“ gäbe. Es sei ja bekannt, dass Ingolstadt längst nicht die Potenziale ausgeschöpft hat, die im ÖPNV mit Bus und Bahn und im Radverkehr lägen.
„Was wir brauchen, ist die Umsetzung des beschlossenen Verkehrsentwicklungsplans mit den Schwerpunkten Fahrrad, Geld für den ÖPNV und nicht die Dauerbelebung einer völlig aus der Zeit gefallenen Verkehrspolitik mit den Bagger durch den Auwald“ weisen Lauer und Kleine auch auf die Versäumnisse der CSU-FW-Koalition hin.
Im Schreiben des Verkehrsministers, den die GRÜNEN inzwischen einbezogen hatten (siehe Anhang) wird betont, dass zunächst eine aktualisierte Verkehrsuntersuchung erforderlich sei, um überhaupt zu prüfen, ob die 4. Donauquerung auch in den Staatsstraßenplan aufgenommen werden könne. Der Verkehrsministers habe eher Mut gemacht, weil er aufführt, dass Kosten, mögliche Alternativen und vor allem das Schutzgebiet gewichtige Argument seien, Ingolstadts Mobilität nicht durch Auwaldzerstörung herzustellen.
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