Weinzierl-Gelände rasch entwickeln

Versuche, das Weinzierl-Gelände am Südufer der Donau nahe der Staustufe einer geänderten Nutzung zuzuführen, gibt es bereits seit einiger Zeit. Bisher hat sich aber noch nichts Erkennbares getan. Diesen stadtplanerischen Dornröschenschlaf will die GRÜNE Fraktion gerne beenden und greift hierfür einen Vorschlag des BUND, Kreisgruppe Ingolstadt, auf.
Von der Fraktion beantragt wird jetzt die Prüfung, ob und wie die TBI von dem Gelände abgesiedelt werden kann. Als Ziel ist eine stärkere ökologische Nutzung des Areals ins Auge zu fassen, Stichworte sind Donauauwald und Hochwasser-Rückzugsflächen. Auch die neu zu errichtende Jugendherberge wäre für die Fraktion hier vorstellbar, z.B. im Umfeld des DAV-Kletterzentrums.

Den Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN finden Sie unten stehend und im Anhang. Kontakt für Medienanfragen ist Herr Christian Höbusch.

Ingolstadt, 9. März 2020

Weinzierl-Areal

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ingolstadt soll noch mehr ergrünen. An vielen Stellen im Stadtgebiet tut sich etwas, aber an anderen Stellen sind noch große Potenziale der Stadtentwicklung vorhanden. Eine dieser Flächen ist das sog. „Weinzierl-Gelände“ auf der südlichen Donauseite in Haunwöhr.

Vielfach wurde dieses Gelände in den letzten Jahren, der letzten Zeit öffentlich erwähnt und diskutiert. Schon 2004 (V0130/04) hatte die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Antrag zur Nutzung des Weinzierl-Geländes gestellt. Zuletzt wurden Anträge (V0502/18 und V0438/19), die sich wieder mit diesem Bereich beschäftigen, zur Vorlagenerstellung weiterverwiesen. Eine Vorlage des zuständigen Referates liegt bisher nicht vor. Auch aus dem öffentlich viel besprochenen „Donau-Loop“ ist bisher in diesem Bereich keine Realisierung erfolgt.

Indem wir einen Vorschlag der Kreisgruppe Ingolstadt des BUND – Bund Naturschutz in Bayern e.V. aufgreifen und um das Interesse der Stadtgesellschaft an einer raschen Entwicklung des „Weinzierl-Geländes“ erneut und nachdrücklich zum Ausdruck zu bringen, stellen wir folgende


Anträge:

  1. Die Verwaltung prüft intensiv die Möglichkeiten einer Absiedelung der TBI und unterstützt die TBI im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei der Suche nach einem Ausgleichsgrundstück in Richtung Donaumoos.
  2. Die Verwaltung verfolgt eine verstärkte ökologische Nutzung des Grundstücks. Leitgedanken und Zielstellung sollen hier ein durchgängiges Auwald-Band bis zur Stadtmitte sowie die vollständige Öffnung des Entwässerungsgrabens auf dem Weinzierl-Gelände sein. Weiterhin ist unter dem Aspekt der Flussökologie die Optimierung der Fläche als Hochwasser-Retentionsraum zu prüfen.
  3. Die Verwaltung prüft die Möglichkeiten einer Errichtung einer Jugendherberge auf dem Areal. Dabei ist insbesondere eine Verortung im südlichen Geländebereich (im Umfeld des DAV) mit aufgeständerter Bauweise und mit einem Zugang zum Hochwasserdamm parallel zum Baggerweg zu prüfen.
  4. Es wird eine Verkehrsbeschränkung des Baggerwegs als Fuß- und Radweg mit Ausnahme als Zufahrt zur Belieferung des Areals geprüft.
  5. Es wird eine möglichst weitgehende Entsiegelung der Flächen mit Altlastenermittlung und -sanierung geprüft.
  6. Es wird die Errichtung einer Fuß- und Radwegverbindung – ausgehend von Haunwöhrer Str./Baggerweg – vom Südwesten in Richtung Nordwesten (hin zu Audi, Klinikum, Westpark) durch das Weinzierl-Gelände in Fluchtlinie der Staustufe geprüft bzw. bei der Entwicklung mit betrachtet.


Begründung:

Es ist höchste Zeit, das Weinzierl-Gelände aus seinem stadtplanerischen „Dornröschen-Schlaf“ zu wecken und konkrete Planungen, Maßnahmen, Meilensteine und Zielpunkte, selbstverständlich mit breiter Beteiligung der Bürger*innen, zu entwickeln, zu setzen.

Zur Illustration der vorstehenden Antragspunkte fügen wir als Anlage eine uns überlassene Ideenskizze bei.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Höbusch, Petra Kleine (Fraktionsvorsitzende), Barbara Leininger, Dr. Christoph Lauer

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