Die GRÜNE Stadtratsfraktion fordert die Beteiligung der Stadt Ingolstadt am Modellprojekt Tempo 30 und hat einen entsprechenden Antrag im Stadtrat gestellt. Ein erhöhter Zeitaufwand sei für die Ingolstädter*innen dadurch nicht zu erwarten, wie Fraktionsmitglied Dr. Christoph Spaeth feststellt: „Eine Studie des Umweltbundesamtes bestätigt, dass eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit innerorts nicht nur weniger Schadstoff und Lärm zur Folge hat. Der Verkehrsfluss verbessert sich deutlich.“ Da die durchschnittliche Geschwindigkeit von Autos in Städten meist unter 30 km/h liege, seien die Menschen dadurch nicht länger unterwegs als bisher – aber Umwelt und Anwohner*innen würden deutlich entlastet.
Bundestagskandidat Joachim Siebler unterstützt die Forderung der GRÜNEN Stadtratsfraktion zur Beteiligung der Stadt Ingolstadt an der kommunalen Initiative für stadtverträglicheren Verkehr und verweist auf das Bundestagsprogramm der GRÜNEN. Dieses fordere unter dem Titel „Mehr Sicherheit durch die Mobilitätswende“ ebenfalls Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten und möchte den Kommunen die Entscheidung über Ausnahmen vor Ort übertragen.
„Die Steigerung der Lebensqualität der Anwohner*innen durch reduzierten Verkehrslärm und der Zugewinn an Sicherheit für alle weiteren Verkehrsteilnehmenden überwiegen einen vermeintlichen Zeitvorteil bei weitem“, meint Siebler. Die Belastungen durch den Verkehr sei in Ingolstadt auch eines der regelmäßigen Top-Themen in den Bezirksausschüssen. „Die Teilnahme am Modellprojekt ist eine hervorragende Gelegenheit für die Stadt, dem Daueraufreger Verkehr beizukommen“, ist Siebler überzeugt.
Hier der Antrag im Wortlaut:
14. Juli 2021
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
ein Bündnis von Umwelt- und Verkehrsverbänden hat kürzlich ihre Forderung erneuert, u.a. in Städten eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 umzusetzen. Die GRÜNE Stadtratsfraktion fordert, dass sich die Stadt Ingolstadt ebenfalls am Modellprojekt Tempo 30 auf städtischen Straßen beteiligt und beantragt:
Die Stadt Ingolstadt unterzeichnet als weitere Großstadt die Erklärung „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten – Eine neue kommunale Initiative für stadtverträglichen Verkehr“ und tritt dem Modellprojekt bei.
Begründung:
Einer Studie des Umweltbundesamtes zu Folge senkt die Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit den Schadstoffausstoß und die Lärmemission. Zugleich kommt es zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses. Da die durchschnittliche Geschwindigkeit von Autos in Städten meist unter 30 km/h liegt, ist ein erhöhter Zeitaufwand für die Ingolstädter Autofahrer*innen nicht zu erwarten, jedoch eine deutliche Entlastung für Umwelt und Anwohner*innen.
Weitere Hintergründe und Erläuterungen können dem Positionspapier der Initiative Agora Verkehrswende und des Deutschen Städtetages entnommen werden.
https://www.staedtetag.de/files/dst/docs/Presse/2021/staedteinitiative-tempo-30-kurzpapier-2021.pdf
https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2021/T30/Burkhard-Horn_Praesentation-Staedteinitiative-Tempo-30_20210706.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Spaeth, Stephanie Kürten, Barbara Leininger (Fraktionsvorsitzende), Christian Höbusch (Fraktionsvorsitzender), Agnes Krumwiede, Maria Segerer, Jochen Semle
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