Kinderlähmung galt weltweit als nahezu ausgerottet. Jahrzehntelang hatte es dank Impfungen so gut wie keine Krankheitsfälle mehr gegeben. Aber besonders im letzten Jahr kam es in wenigen Ländern zum erneuten Auftreten von Polio-Viren, so z.B. in England, Israel und den USA. In London konnte der Ausbruch frühzeitig erkannt und eingegrenzt werden, da das dortige Abwasser regelmäßig auf Polio-Viren untersucht wird. Gefährdet, an Kinderlähmung zu erkranken, sind vor allem nicht geimpfte Personen. Deshalb ist es wichtig, die Impfquote hoch zu halten. In Zeiten der Corona-Pandemie ist das vermutlich nicht immer und überall gelungen. Um in Ingolstadt Verdachts- oder Krankheitsfälle rechtzeitig erkennen und über das Gesundheitsamt gegensteuern zu können, hat die Grüne Fraktion kürzlich ein regelmäßiges Abwassermonitoring auf Polio-Viren in der Zentralen Kläranlage Ingolstadt beantragt. Hier der Antrag im Wortlaut: Ingolstadt, 17. Januar 2023 Abwassermonitoring Polio Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Wir stellen folgenden Antrag: Die Stadt Ingolstadt lässt auf eigene Kosten routinemäßig das Abwasser aus der Zentralen Kläranlage Ingolstadt auf Bestandteile von Polioviren untersuchen. Die Maßnahme soll fortgeführt werden, bis das Land oder der Bund die Kosten übernimmt oder die Gefahr durch Polioviren wieder zurückgeht. Begründung: Die durch das Poliovirus ausgelöste Kinderlähmung ist in Vergessenheit geraten, aber inzwischen mehren sich weltweit erneute Ausbrüche. Auslöser ist meist das abgeschwächte Impfvirus der Schluckimpfung, die in Asien und Afrika verwendet wird. Durch die Ausscheidung des Virus bei frisch Geimpften können sich nicht geimpfte Personen infizieren und es kann bei nicht geimpften Gruppen zu lokalen Ausbrüchen kommen. So kam es 2022 zu ersten Fällen in Israel […]